Wenn die Tage kürzer werden und die Weihnachtsdekorationen unsere Straßen erhellen, kommt auch die festliche Stimmung auf. Mit Beginn der Adventszeit öffnen in den meisten Orten auch die Weihnachtsmärkte ihre Tore, und mit ihnen verbreiten sich die wunderbaren Düfte von Bratwurst, Raclette, Lebkuchen und — natürlich — Glühwein. Doch was macht einen guten Glühwein aus, und kann man ihn auch selbst zu Hause zubereiten?
Bei Glühwein handelt es sich bekannterweise um mit Gewürzen versetzten, aufgeheizten Wein, der sowohl auf Rot- als auch auf Weißwein basieren kann. Meist handelt es sich um saisonale Gewürze wie Zimt, Sternanis und Nelken, die dem Wein mehr Tiefe und Wärme verleihen. Außerdem kann man Fruchtsäfte, am häufigsten Orangensaft, hinzugeben, um den Glühwein etwas leichter trinkbar zu machen und ihm zugleich Süße und Säure zu verleihen. Manche bevorzugen auch einen kleinen „Extra-Kick“, indem sie einen Schuss Rum, Brandy, Cognac oder andere Liköre hinzufügen.
Drei Schritte zum perfekten Glühwein
1. Die richtige Weinbasis wählen
Wenn Sie den Wein für Ihren Glühwein aussuchen, sollten Sie sich überlegen, welches Ergebnis Sie anstreben. Mögen Sie lieber einen leichteren oder einen schwereren Wein? Welche Aromen soll der Wein mitbringen? Wie soll die Struktur sein (z. B. wie stark und grob die Tannine sind und wie ausgeprägt die phenolischen Noten)?
Bedenken Sie, dass die Gewürze die Weinauswahl einschränken. Ist der Wein zu kräftig, übertönt er die Gewürze; ist er zu leicht, dominieren die Gewürze über den Wein. Außerdem sollten die natürlichen Aromen des Weins zu den hinzugefügten Gewürzen passen. Ich empfehle zudem einen nicht zu säurebetonten Wein zu wählen — besonders bei trockenen Weinen — denn der zusätzliche Orangensaft kann den Glühwein sonst zu sauer wirken lassen.
Für welchen Wein sollten Sie sich also entscheiden?
- Für einen leichten, fruchtigen Glühwein, versuchen Sie es mit einem Beaujolais für Rotwein oder einen Sauvignon Blanc für Weisswein.
- Für einen Glühwein mit mittlerem Körper und seidigen Tanninen, empfehle ich einen Merlot für Rotwein oder einen Elsässer Pinot Gris für Weisswein.
- Für einen Glühwein mit Tiefe, Struktur und Komplexität, wählen Sie einen Pinot Noir für Rotwein oder einen im Eichenfass ausgebauten Chardonnay für Weisswein.
- Für einen unkomplizierten, leicht süßlichen, publikumsfreundlichen Glühwein, erwägen Sie einen Primitivo/Zinfandel für Rotwein oder einen günstigen, halbtrockenen Riesling (z.B., Kabinett) für Weisswein.
2. Die richtigen Zutaten hinzufügen
Frische ist bei Gewürzen und Früchten das A und O — je frischer, desto aromatischer wird Ihr Glühwein. Für die Gewürze empfehle ich, sie in ein kleines Stoffbeutelchen zu geben, damit Sie sie leichter im Blick behalten. Zu den wichtigsten Gewürzen zählen Zimt, Sternanis und Nelken; einige Rezepte führen auch (eine Messerspitze) Muskatnuss auf. Geben Sie den Zucker langsam hinzu — die Menge hängt von Ihrer Weinwahl und Ihrem persönlichen Geschmack ab. Denken Sie daran: Es ist einfacher, nachträglich mehr Zucker hinzuzufügen, als zu viel davon wieder zu entfernen!
3. Auf die richtige Temperatur erhitzen
Weinaromen sind empfindlich, daher sollten Sie den Wein langsam und gleichmäßig auf etwa 60°C erhitzen. Überhitzen Sie ihn nicht, und vor allem: Lassen Sie ihn nicht kochen! Bei rund 70°C beginnt bereits ein erheblicher Verlust an Alkohol und Aromen. Nachdem Sie den Wein etwas erwärmt haben, fügen Sie die Gewürze und Orangenscheiben (und ggf. den Saft) hinzu und lassen diese mindestens 10 Minuten ziehen, bevor Sie sie wieder entfernen. Danach müssen Sie nur noch die Gewürze herausnehmen, und voilà — Ihr selbstgemachter Glühwein ist fertig!
Natürlich muss es nicht immer Glühwein sein. Wenn Sie eine alkoholfreie Alternative bevorzugen, probieren Sie doch einen Winterpunsch. Rezeptkarten für beide Varianten finden Sie unten.